Mit der MS EUROPA nach Asien

ein Reisebericht von Britta Schmidt

Delhi empfängt uns mit tropischen Temperaturen. Und mit einem bunten Durcheinander. Es scheint als hätten sich alle Einwohner der Hauptstadt Indiens auf der Straße verabredet. Und ihre Verwandten gleich dazu. Unvermeidlich zum Straßenbild gehören hier, wie im Rest des Landes, die Kühe, die alle Verkehrsregeln außer Kraft setzen, sowie Wasserbüffel und Kamele, die häufigsten Transportmittel.

Nicht weit entfernt liegen das einmalige Taj Mahal, UNESCO-Weltkulturerbe und Pilgerstätten für hoffnungslose Romantiker. Schon 1874 erklärte der britische Künstler Edward Lear: "Die Bewohner dieser Erde seien fortan in zwei Klassen unterteilt - diejenigen, die das Taj Mahal gesehen haben, und diejenigen, die es nicht gesehen haben." Beim Anblick des Mausoleums, das einst Großmogul Shah Jahan als Grabstätte für seine Frau Mumtaz Mahal gebaut hat, überkommt uns Gänsehaut. Staunend und ergriffen stehen wir vor diesem Wunderwerk der Architektur und dem Zeugnis großer Liebe eines Mannes zu seiner Frau.

Der Besuch des märchenhaften Symbols für den Indischen Subkontinent gehört zweifellos zu den absoluten Highlights der Sonderreise: "Asien verzaubert die Seele" von Jakarta (Indonesien) über Singapur, Thailand, Sri Lanka und Indien, Dubai sowie Iran nach Muskat (Ver. Arabische Emirate) mit dem fünf-Sterne-plus Kreuzfahrtschiff der Welt, der EUROPA.

Auf Sri Lanka lernen wir einen weiteren mystischen Ort kennen: Kandy. Auf dem Weg in die zweitgrößte Stadt des Landes fahren wir durch Reisfelder, in denen Störche und Reiher Nahrung suchen. Wasserbüffel sich in Schlamm und Tümpeln suhlen. Wir sehen Kinder in weißblauen Schuluniformen auf ihrem Weg nach Hause und Reisbauern bei ihrer Arbeit.

Während die warme Luft unsere Haut streichelt (Kandy liegt in 500 Meter Höhe, daher herrschen durchschnittlich 20 Grad), besuchen wir eine der wichtigsten Pilgerstätten des Buddhismus: Den Zahntempel. Dort soll ein fünf Zentimeter langer Eckzahn Buddhas seine letzte Ruhestätte gefunden haben. Verwahrt in einem prachtvollen Schrein.

Die Gebetszeremonien, die mehrmals täglich stattfinden, lassen auch die unruhigsten Geister zur Ruhe kommen: Der Duft von Räucherstäbchen verzaubert die Sinne. Gleichmäßige Trommelschläge beruhigen die Gedanken. Frauen in knallroten und giftgrünen Saris legen Blumen als Opfergabe nieder. In orange verhüllte Mönche meditieren andächtig. Diese Fülle fremder Eindrücke lassen wir anschließend an Bord bei einem indischen 5-Gänge-Gourmet-Menü im Restaurant Oriental nachwirken.

Während das Schiff auf dem indischen Ozean Kurs auf die Ver. Arabischen Emirate nimmt, haben wir ausreichend Zeit, uns an Bord zu entspannen. Wir trainieren im Fitnessraum mit Meerblick und Personaltrainerin Judith Vorhauer. Begeben uns in die magischen Hände von Olaf Zerbin, der uns mit einer fernöstlichen Pantai-Luar-Massage verwöhnt. Hierbei wird der Körper mit warmen, duftenden Kräuterstempeln behandelt. Oder arbeiten im Golfsimulator an unserem Abschlag.

Angekommen in Dubai – City der Superlative und Boomtown am Persischen Golf. Hier treffen Wüste und Weltstadt, Beduinen und Baulöwen, Technik und Tradition in atemberaubender Weise aufeinander. Schade, dass ist unsere letzte Station – eigentlich könnte es immer so weiter gehen.